Wir hatten uns für diesen Übungssamstag das Thema technische Hilfe vorgenommen. Den Anfang machte die Rettung aus Höhen und Tiefen. Standardmäßig werden wir natürlich immer versuchen, die Rettung mittels der in Waldbreitbach stationierten Drehleiter durchzuführen. Dies stellt im Normalfall die schonenste Variante für den Patienten dar. Für den Fall das diese aber nicht verfügbar ist oder die Platzverhältnisse nicht ausreichen, wird jedoch auch die Rettung mit relativ einfachen Mitteln regelmäßig beübt:
Wir probten die Rettung mittels eines Leiterhebels, bei dieser Variante wird der Patient möglichst schonend und Achsengerecht in einer Schleifkorbtrage aud – oder abgelassen. Diese Rettung findet sowohl bei der Rettung aus höheren Stockwerken bis zum 2.OG, aber auch bei der rettung aus Baugruben Anwendung.
Bei der zweiten Version werden Leitern als Schienensystem verlegt, und die Schleifkorbtrage auf – oder abgezogen. Diese Rettung findet u.a. bei Hanglagen oder unwegsamem Gelände Anwendung.
Nach einer kurzen Mittagspause widmeten wir uns dem Thema Verkehrsunfall, hier arbeiteten wir nach kurzer Unterweisung zwei Übungslagen ab. Beide Übungen wurden ganz bewusst im öffentlichen Verkehrsraum abgearbeitet, um auch die für uns als Einsatzkräfte lebenswichtige Absicherung zu üben.
Lage 1: PKW in Hanglage
Nachdem die Einsatzstelle abgesichert war, wurde eine Geräteablage aufgebaut. Auf dieser werden alle Mittel für eine technische Rettung bereitgelegt.
Das Fahrzeug wird mit Unterbaumaterial und Spanngurten gegen ein abrutschen gesichert und stabilisiert, damit beim Arbeiten an der Karosserie die Statik des Fahrzeugs möglichst lange erhalten bleibt.
Durch aufspreizen der Fahrertür wird eine Zugangsöffnung geschaffen, über welche der Fahrer medizinisch versorgt werden kann.
Sämtliche Glasflächen des Fahrzeugs werden entfernt, um danach das Dach abnehmen zu können und eine schonende Rettung des Fahrers durchzuführen.
Lage 2: PKW in Seitenlage
Anders als bei der ersten Lage waren hier umfangreicherer Maßnahmen zur Sicherung des Fahrzeugs notwendig, bevor die eigentliche Rettung durchgeführt werden konnte. Mittels des Mehrzweckzugs, Spanngurten und einer Steckleiter wurde ein weiteres Kippen verhindert, von vorne wurde mit Unterbaublöcken und Schlauchbrücken der Dachbereich stabilisiert.
Eine Einklemmung der Füße des Fahrers wird durch schaffen einer Öffnung in der Unterbodengruppe beseitigt. Der Kofferraumdeckel wird entfernt und auf der Oberseite werden A-B und C-Säule eingeschnitten. Abschließend wird das Dach nach untern abgeklappt um den Fahrer zu retten