Ein eher selten genutztes Gerät stand im Mittelpunkt dieser Ausbildungseinheit: das Heuwehrgerät. Es wird eingesetzt, um die Temperatur in Heustöcken oder Pressballen zu senken, wenn die Gefahr einer Selbstentzündung durch Gärung entsteht.
Im Rahmen der Ausbildung wurden die einzelnen Schritte des Heuwehreinsatzes besprochen und praktisch an Rundballen geübt.
Schritt 1: Messen
Mittels einer Heumessonde mit Stechspitze und Fiberglasstab wir die Temperatur innerhalb des Heus gemessen. Werden Temperaturen über 55 Grad gemessen besteht die realistische Gefahr einer Entzündung, das Heu kann aber noch gerettet werden. Bei Temperaturen im Bereich über 70 Grad besteht eine akute Entzündungsgefahr. Die Taktik der Feuerwehr geht dann deutlich offensiver in Richtung Brandbekämpfung, das Heu ist in der rege nicht mehr zu retten!
Schritt 2: Entlüften
Mit dem Heuwehrgerät wird die Luft aus dem Heu über die Lanzen und das Gebläse abgesaugt. Bei erhöhten Temperaturen über 55 Grad wird aus Kanistern eine kleine Menge Wasser ins Heu gegeben. Dieses verdampft im Heu, bindet so Wärme und der Dampf wird wieder abgesaugt.
Schritt 3: Belüften
Wenn durch den Entlüftungsvorgang die Temperatur wieder unter die 50 Grad Grenze fällt, kann auf Belüftung umgestellt werden. Hierzu wird das Heuwehrgerät umgebaut und über die Lanzen Umgebungsluft in das Heu gepumpt. Hiermit kann die Temperatur weiter bis in den Bereich 30 Grad Celsius gesenkt werden.
Der gesamte Ablauf kann je nach Menge des Heus und Fortschritt der Gärung über mehrere Stunden bis hin zu Tagen dauern.
Sollten alle Maßnahmen nicht greifen und die Temperaturen weiter steigen, ist als letzte Maßnahme das Fluten des betroffenen Heus vorgesehen. Die Lanzen des Heuwehrgerätes werden an einen normalen Verteiler angeschlossen, und Wasser mit maximalem Druck in die Ballen gepumpt. Ggf. wird zusätzlich Schaummitel beigemischt um eine Tiefenwirkung zu erreiche. Das Heu ist in jedem Fall nicht mehr zu verfüttern, ein Totalschaden des Lagerortes kann aber verhindert werden, da mit dieser Methode auch eine Brandbekämpfung im Heustall möglich ist.